obwohl wir in fast aller unserer Unterkünfte WLAN hatten habe ich es nicht geschafft, jeden Tag zu posten und es war mir auch ehrlich gesagt ein bisschen zu stressig, weil ich abends immer so müde war und wir morgens immer früh raus mussten. Aber jetzt kommen die Berichte der letzten Woche und in der Galerie findet ihr ein paar wenige Eindrücke dieser Woche, wir haben unglaublich viele Bilder gemacht und ich zeige euch jetzt aber nur exemplarisch ein paar Tiere.
Viel Spaß beim Lesen und beim Anschauen!
Liebe Grüße aus Karatu
Eure Franzi
Moshi, Montagabend, 4. Juli2016 – Springlands Hotel
Die Reise der vier Abenteuerlustigen Patrick, Ingrid, Debora
und Franzi hat nun endlich begonnen.
Nach langem Warten und einer ausgiebigen Planungsphase
brechen die vier ihr erstes Camp bei den Pallottine Missionary Sisters in Poli
Singisi, Arusha, am Fuße des Mount Merus ab. Nach ihrem letzten Mittagessen
begeben sich die Reisenden an die „Straße“, wo sie auf ihren Abholdienst
warten. Ganz tansanisch vergehen die Minuten des Wartens, man versucht sich die
Wartezeit zu verkürzen und organisiert Fanta und Sprite am nahegelegenen Laden.
Nach etlichen Telefonaten mit dem Fahrer und vielen Versuchen diesem den Weg
ins kleine Poli zu beschreiben trifft dieser dann auch mit über einer Stunde
Verspätung ein. Im grellgrünen Kleinbus beginnt nun das Abenteuer in Tansania.
Nach einer angenehmen, ca. 90 minütigen Fahrt wird das erste
Lager nahe dem Zentrum Moshis aufgeschlagen. Dort sind vor Allem die
alteingesessenen Tanzanierinnen Debora und Franzi überrascht von der
Hotelanlage. Der Springbrunnen und das ansprechende Dinner lösten einen
Freudensprung des Herzens aus. Allerdings fiel es schwer zu glauben, dass man
Tansania nicht verlassen hatte.
Lake Manyara National Park, Dienstag, 5. Juli 2016 – Endoro Lodge
Nach einem englischen Frühstück, das die Erwartungen
deutlich übertraf, brachen die 4 Abenteurer gemeinsam mit ihrem Guide Atanas in
den Lake Manyara National Park auf. In einer Caprio ähnlichen Kutsche begann
die Geländetour. Dort wurden sie von
einer Pavianfamilie herzlich willkommen geheißen und in Richtung weiterer
Bewohner des Waldes gelockt. Fünf Elefanten und einige Zebras und Gnus luden die hungrigen Reisenden zum Lunch ein.
Gesättigt setzten sie ihre Reise fort und ihr Weg wurde nun von drei Giraffen
und einigen Impalas gekreuzt. Unbekannte Flugobjekte enttarnten sich als
Storche, Pelikane und Nashornvögel.
Nach diesem recht kurzen Gamedrive näherten sich die Sonne
auch schon der Horizontlinie und Atanas und seine Schützlinge ihrem nächsten Quartier.
Dieses stellte sich als noch beeindruckender heraus als die vorige
Schlafstätte. Empfangen wurden die Ankommenden mit weiße, warmen Handtüchern
zum Händewaschen und einem Wassermelonen-Erfrischungsgetränk.
Der rötliche Staub, der sich über den Tag hinweg auf den
Entdeckern abgesetzt hatte, wurde rasch mit der Hilfe einer ungewöhnlich warmen
Dusche beseitigt.
Auch das anschließende Bankett verwöhnte alle Sinne der doch
etwas Erschöpften.
Serengeti, Mittwoch, 6. Juli 2016 – Serengeti Wildcamp
Ein ebensolches Bankett erwartet die nicht wirklich
Ausgeschlafenen Besucher. Englisches Frühstück vom Feinsten, Cornflakes,
Joghurt und Obst weckten dann aber doch noch die verschlafenen Sinne. Um 7:30
Uhr bestieg die Kleingruppe dann auch schon ihr edles, grünes Gefährt und
machte sich auf in Richtung Ngorongoro Conservation Area, die es heute zu
passieren galt um in die Serengeti zu gelangen. Nach einiger Wartezeit und
einem Blick in das Besucherzentrum passierte der grüne Blitz das Tor zur Wildnis. Es wurde ein
Stopp am Kraterrand eingelegt um die wunderbare Aussicht über den Krater zu
genießen. Im Krater herrscht die größte Artenvielfalt auf solch engem Raum der
ganzen Welt! Nach diesem atemberaubenden Ausblick und der Fahrt durch
Regenwaldähnliches Gebiet erreichten die Abenteurer schließlich ihr Ziel – die
Serengeti.
Wer dachte man könne einfach zu durch ein Tor fahren hat
sich leider total geschnitten, das Prozedere scheint unendlich lange zu dauern;
Registrierung usw. nehmen doch mehr als eineinhalb Stunden in Anspruch. Während
der aufopferungsvolle Atanas diese Tätigkeiten übernahm hatten die vier Zeit
ihren sehr üppigen Proviant zu verzehren.
Als der Kraftakt Registrierung geschafft war ging es auch
endlich los; man begab sich in die unendlichen Weiten der Serengeti und diese
Beschreibung ist keinesfalls untertrieben! Sirengeti (so wird das Gebiet von
den Massai genannt, bedeutet so viel wie „unendliche Steppe“). Diesem Namen
macht der Nationalpark auch alle Ehre.
Die wilden und heiß ersehnten Tiere ließen lange auf sich
warten. Die Fahrt ging über einige Stunden entlang eher tristerer Gebiete, mit
verdorrtem Gras und teilweise nicht mal einem Baum.
Doch dann ging es wirklich Schlag auf Schlag: Von links kam
eine Großfamilie Elefanten her getrottet, von rechts eine Vielzahl an Gazellen,
von hinten visierten uns die langhalsigen Giraffen an und von vorne kam eine
riesige Herde Büffel.
Das ganze Schauspiel wurde eher zurückhaltend von einer
kleinen Gruppe Hippos kommentiert und der Gepard versuchte sich vor den
Menschenscharen zu verstecken, was ihm auch teilweise gelang. Doch mit großer
Anstrengung des menschlichen Sehorgans konnte er auch im dichten
Steppengras ausfindig gemacht werden,
genauso wie Familie von und zu Löwe, Papa König Löwe lässt sich wohl sein
Fressen am liebsten von seiner lieben Frau bringen.
Serengeti, Donnerstag, 7.7.2016 – Serengeti Wildebeest Camp
Beim Aufwachen wurde das Vorurteil des immerheißen Tanzanias
widerlegt. Nach dem Frühstück durften die Abenteurer im Zwiebellook (nach und
nach schälten sie sich aus den verschiedenen Schichten) eine Gepardin mit ihren
vier Jungen bestaunen. Sofort danach lagen sie einer 2-köpfigen männlichen
Löwenkoalition während ihres komatösen Verdauungsschlafes auf der Lauer. Auch
verschiedenste Herden (Zebra-, Büffel-,Flusspferd-,Elefanten-,…) sorgten für
viel Abwechslung. Vor dem Mittagessen erweckte ein kleiner aufgeweckter Elefant
in seiner Herde für Belustigung. Nach der dringend nötigen Siesta konnten sich
paarende Flusspferde bespannt werden. Dieser Akt schien Eifersucht und daraus
resultierende Spannungen auszulösen. Nach vielen Eindrücken waren
Ngorongoro, Freitag, 8. Juli 2016 – Wildcamp
Zu Freuden der vier, doch etwas erschöpften, Entdecker sollte
die heutige Tour erst um 8:30Uhr starten. Beim Frühstück wurde kurz zur Notiz
genommen, das die deutsche Nationalmannschaft das EM-Spiel wohl leider verloren
hatte. Die Trauer hielt sich in Grenzen und war schon sehr bald wieder
vergessen, denn heute sollten die vier die Serengeti wieder verlassen. Nach
einem kurzen Besuch der Tankstelle (ja, in mitten der Serengeti gibt es
tatsächlich eine Tankstelle) stattete man dem Besucherzentrum einen kurzen
Besuch ab. Leider muss an dieser Stelle gesagt werden, dass der Guide des
Zentrum, nicht unser Fahrer, die vier ziemlich sehr hetzte und nur wenig Zeit
dort verbracht werden konnte. Nichts desto trotz wurde die Reise frohen Mutes
weitergeführt und kurz darauf ereignete sich auch schon das Spektakel des
Tages:
Das Auto der vier Abenteurer stieß zur perfekten Zeit zu
einer Jagd einer Gepardin auf eine einsame Gazelle dazu. Die Mama von vier
Kindern (sie wurden bereits am Vortag gesichtet) lag auf der Lauer, mit
angespannter Muskulatur und sehr wach wirkenden Augen und Ohren und dann, nach
nur wenigen Minuten sprang sie vorwärts ins dichte Gras, wo die Gazelle zuvor
gesichtet worden war. Nach einer sehr kurzen Verfolgungsjagd präsentierte Mama
Gepard ihren Fang stolz den 12 Autos schaulustiger Touristen und ruhte sich
dann erst einmal etwas aus.
Unsere Reisenden wurden heute ebenfalls Zeugen eines
kontrollierten Abbrennen der Steppe. Wie ihnen erklärt wurde wird dies immer
wieder teilweise gemacht um beim nächsten Regen einen besseren Grasnachwuchs zu
erzielen.
Nach diesen Ereignissen verlief die weitere Reise gen
Ngorongoro recht unspektakulär wenn auch sehr flott und holperig.
Am frühen Abend erreichte man das Ngorogoro Wildcamp, wo
erst einmal eine warme, reinigende Dusche genommen werden konnte und man sich anschließend
einem festlichen Bankett hingab.
Karatu, Samstag, 9. Juli 2016 – Country Lodge
Der Wecker unserer vier Tansania-Erkunder klingelte heute
erbarmungslos um 5:30Uhr. Antanas, der Fahrer hatte angekündigt, dass man um
6:30Uhr aufbrachen müsse weil die Zeit im Krater sonst nichts ausreiche. Also
war ein flottes Frühstück angesagt und halbwegs pünktlich startete dann auch
die Fahrt ins Innere des Kraters, wo die grüne Kutsche gegen 8:00Uhr ankamen.
Am Kraterrand wurden die Besucher von einer eisigen Kälte
empfangen, die es kaum möglich machte außerhalb des Autos zu sein. Ja, auf
Deutsch gesagt, es war schweinekalt! Nichtsdestotrotz und in der Hoffnung, dass
es am Grunde des Kraters (ca. 1000m tiefer) doch um einiges wärmer sein würde,
startete man die Abfahrt. Diese Hoffnung wurde leider enttäuscht, denn der Wind
blies so stark in das oben offene Gefährt, dass die ganze Fahrt, zumindest rein
wettertechnisch, nicht zum größten Vergnügen wurde.
Aber natürlich diesen sich unsere wackeren Reisenden von etwas
wie Kälte und Wind nicht beeindrucken; der allerbeste aller Guides brachte die
Abenteuerhungrigen ziemlich direkt zum letzten der „BIG 5“, die in den
vergangenen Tagen noch nicht gesichtet worden waren – Das schwarze Nashorn. Von
diesem Exemplar gibt es noch genau 27 im Kraterinneren und 2 in der Serengeti.
Aus Grund der Schüchternheit dieses Geschöpfes konnte es nur von Weitem
beobachtet werden, aber das war auch völlig in Ordnung so! Man wollte das arme
Tier ja nicht noch mehr stressen.
Kurz darauf konnte dann das Festmahl zweier Löwen bezeugt
werden. Diese hatten sich ein Gnu zum Frühstück gejagt und waren damit beschäftigt dieses auseinander zu
nehmen. Doch dies konnten sie keineswegs ungestört tun; Hyänen und Schakale
versuchten immer und immer wieder sich einen Teil der Beute zu erhaschen, was
ihnen aber erst richtig gelang, als das Ehepaar Löwe sich vollends gesättigt
vom Acker machte.
Anschließend konnten leider nur noch wenige solcher
Sichtungen verzeichnet werden. Viele andere Reisende schwärmten von der Fülle,
die der Krater (Unseco Weltnaturerbe) zu bieten hat. Unsere Reisenden scheinen
an diesem Tag wohl etwas Pech gehabt zu haben, sie haben zwar quantitativ viele
Tiere gesehen (Büffel, Gnus und Zebras) aber an der versprochenen Vielfältigkeit
scheiterte es etwas. Im Grunde war die Enttäuschung aber nicht wirklich
vorhanden, weil man ja bereits solch beeindruckende Tiere gesehen hatte.
Aufgrund der Aufenthaltserlaubnis im Park musste schon am
frühen Nachmittag die Weiterreise angetreten werden und so erreichte man bereit
um 14:30Uhr das Quartier der folgenden Nacht, welches sich als ziemlich
luxuriös herausstellte. Franzi genehmigte sich eine kleine Erfrischung im Pool
und anschließend verbrachten alle vier einen sehr entspannten Nachmittag, zur
Abwechslung mal außerhalb des Autos. J
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