Samstag, 9. Juli 2016

Safari

Hallo zusammen,

obwohl wir in fast aller unserer Unterkünfte WLAN hatten habe ich es nicht geschafft, jeden Tag zu posten und es war mir auch ehrlich gesagt ein bisschen zu stressig, weil ich abends immer so müde war und wir morgens immer früh raus mussten. Aber jetzt kommen die Berichte der letzten Woche und in der Galerie findet ihr ein paar wenige Eindrücke dieser Woche, wir haben unglaublich viele Bilder gemacht und ich zeige euch jetzt aber nur exemplarisch ein paar Tiere.

Viel Spaß beim Lesen und beim Anschauen!

Liebe Grüße aus Karatu

Eure Franzi

 

Moshi, Montagabend, 4. Juli2016 – Springlands Hotel

Die Reise der vier Abenteuerlustigen Patrick, Ingrid, Debora und Franzi hat nun endlich begonnen.

Nach langem Warten und einer ausgiebigen Planungsphase brechen die vier ihr erstes Camp bei den Pallottine Missionary Sisters in Poli Singisi, Arusha, am Fuße des Mount Merus ab. Nach ihrem letzten Mittagessen begeben sich die Reisenden an die „Straße“, wo sie auf ihren Abholdienst warten. Ganz tansanisch vergehen die Minuten des Wartens, man versucht sich die Wartezeit zu verkürzen und organisiert Fanta und Sprite am nahegelegenen Laden. Nach etlichen Telefonaten mit dem Fahrer und vielen Versuchen diesem den Weg ins kleine Poli zu beschreiben trifft dieser dann auch mit über einer Stunde Verspätung ein. Im grellgrünen Kleinbus beginnt nun das Abenteuer in Tansania.

Nach einer angenehmen, ca. 90 minütigen Fahrt wird das erste Lager nahe dem Zentrum Moshis aufgeschlagen. Dort sind vor Allem die alteingesessenen Tanzanierinnen Debora und Franzi überrascht von der Hotelanlage. Der Springbrunnen und das ansprechende Dinner lösten einen Freudensprung des Herzens aus. Allerdings fiel es schwer zu glauben, dass man Tansania nicht verlassen hatte.

Lake Manyara National Park, Dienstag, 5. Juli 2016 – Endoro Lodge

Nach einem englischen Frühstück, das die Erwartungen deutlich übertraf, brachen die 4 Abenteurer gemeinsam mit ihrem Guide Atanas in den Lake Manyara National Park auf. In einer Caprio ähnlichen Kutsche begann die Geländetour. Dort wurden sie  von einer Pavianfamilie herzlich willkommen geheißen und in Richtung weiterer Bewohner des Waldes gelockt. Fünf Elefanten und einige Zebras und Gnus  luden die hungrigen Reisenden zum Lunch ein. Gesättigt setzten sie ihre Reise fort und ihr Weg wurde nun von drei Giraffen und einigen Impalas gekreuzt. Unbekannte Flugobjekte enttarnten sich als Storche, Pelikane und Nashornvögel.

Nach diesem recht kurzen Gamedrive näherten sich die Sonne auch schon der Horizontlinie und Atanas und seine Schützlinge ihrem nächsten Quartier. Dieses stellte sich als noch beeindruckender heraus als die vorige Schlafstätte. Empfangen wurden die Ankommenden mit weiße, warmen Handtüchern zum Händewaschen und einem Wassermelonen-Erfrischungsgetränk.

Der rötliche Staub, der sich über den Tag hinweg auf den Entdeckern abgesetzt hatte, wurde rasch mit der Hilfe einer ungewöhnlich warmen Dusche beseitigt.

Auch das anschließende Bankett verwöhnte alle Sinne der doch etwas Erschöpften.

 

Serengeti, Mittwoch, 6. Juli 2016 – Serengeti Wildcamp

Ein ebensolches Bankett erwartet die nicht wirklich Ausgeschlafenen Besucher. Englisches Frühstück vom Feinsten, Cornflakes, Joghurt und Obst weckten dann aber doch noch die verschlafenen Sinne. Um 7:30 Uhr bestieg die Kleingruppe dann auch schon ihr edles, grünes Gefährt und machte sich auf in Richtung Ngorongoro Conservation Area, die es heute zu passieren galt um in die Serengeti zu gelangen. Nach einiger Wartezeit und einem Blick in das Besucherzentrum passierte der  grüne Blitz das Tor zur Wildnis. Es wurde ein Stopp am Kraterrand eingelegt um die wunderbare Aussicht über den Krater zu genießen. Im Krater herrscht die größte Artenvielfalt auf solch engem Raum der ganzen Welt! Nach diesem atemberaubenden Ausblick und der Fahrt durch Regenwaldähnliches Gebiet erreichten die Abenteurer schließlich ihr Ziel – die Serengeti.

Wer dachte man könne einfach zu durch ein Tor fahren hat sich leider total geschnitten, das Prozedere scheint unendlich lange zu dauern; Registrierung usw. nehmen doch mehr als eineinhalb Stunden in Anspruch. Während der aufopferungsvolle Atanas diese Tätigkeiten übernahm hatten die vier Zeit ihren sehr üppigen Proviant zu verzehren.

Als der Kraftakt Registrierung geschafft war ging es auch endlich los; man begab sich in die unendlichen Weiten der Serengeti und diese Beschreibung ist keinesfalls untertrieben! Sirengeti (so wird das Gebiet von den Massai genannt, bedeutet so viel wie „unendliche Steppe“). Diesem Namen macht der Nationalpark auch alle Ehre.

Die wilden und heiß ersehnten Tiere ließen lange auf sich warten. Die Fahrt ging über einige Stunden entlang eher tristerer Gebiete, mit verdorrtem Gras und teilweise nicht mal einem Baum.

Doch dann ging es wirklich Schlag auf Schlag: Von links kam eine Großfamilie Elefanten her getrottet, von rechts eine Vielzahl an Gazellen, von hinten visierten uns die langhalsigen Giraffen an und von vorne kam eine riesige Herde Büffel.

Das ganze Schauspiel wurde eher zurückhaltend von einer kleinen Gruppe Hippos kommentiert und der Gepard versuchte sich vor den Menschenscharen zu verstecken, was ihm auch teilweise gelang. Doch mit großer Anstrengung des menschlichen Sehorgans konnte er auch im dichten Steppengras  ausfindig gemacht werden, genauso wie Familie von und zu Löwe, Papa König Löwe lässt sich wohl sein Fressen am liebsten von seiner lieben Frau bringen.

 

Serengeti, Donnerstag, 7.7.2016 – Serengeti Wildebeest Camp

Beim Aufwachen wurde das Vorurteil des immerheißen Tanzanias widerlegt. Nach dem Frühstück durften die Abenteurer im Zwiebellook (nach und nach schälten sie sich aus den verschiedenen Schichten) eine Gepardin mit ihren vier Jungen bestaunen. Sofort danach lagen sie einer 2-köpfigen männlichen Löwenkoalition während ihres komatösen Verdauungsschlafes auf der Lauer. Auch verschiedenste Herden (Zebra-, Büffel-,Flusspferd-,Elefanten-,…) sorgten für viel Abwechslung. Vor dem Mittagessen erweckte ein kleiner aufgeweckter Elefant in seiner Herde für Belustigung. Nach der dringend nötigen Siesta konnten sich paarende Flusspferde bespannt werden. Dieser Akt schien Eifersucht und daraus resultierende Spannungen auszulösen. Nach vielen Eindrücken waren

 

Ngorongoro, Freitag, 8. Juli 2016 – Wildcamp

Zu Freuden der vier, doch etwas erschöpften, Entdecker sollte die heutige Tour erst um 8:30Uhr starten. Beim Frühstück wurde kurz zur Notiz genommen, das die deutsche Nationalmannschaft das EM-Spiel wohl leider verloren hatte. Die Trauer hielt sich in Grenzen und war schon sehr bald wieder vergessen, denn heute sollten die vier die Serengeti wieder verlassen. Nach einem kurzen Besuch der Tankstelle (ja, in mitten der Serengeti gibt es tatsächlich eine Tankstelle) stattete man dem Besucherzentrum einen kurzen Besuch ab. Leider muss an dieser Stelle gesagt werden, dass der Guide des Zentrum, nicht unser Fahrer, die vier ziemlich sehr hetzte und nur wenig Zeit dort verbracht werden konnte. Nichts desto trotz wurde die Reise frohen Mutes weitergeführt und kurz darauf ereignete sich auch schon das Spektakel des Tages:

Das Auto der vier Abenteurer stieß zur perfekten Zeit zu einer Jagd einer Gepardin auf eine einsame Gazelle dazu. Die Mama von vier Kindern (sie wurden bereits am Vortag gesichtet) lag auf der Lauer, mit angespannter Muskulatur und sehr wach wirkenden Augen und Ohren und dann, nach nur wenigen Minuten sprang sie vorwärts ins dichte Gras, wo die Gazelle zuvor gesichtet worden war. Nach einer sehr kurzen Verfolgungsjagd präsentierte Mama Gepard ihren Fang stolz den 12 Autos schaulustiger Touristen und ruhte sich dann erst einmal etwas aus.

Unsere Reisenden wurden heute ebenfalls Zeugen eines kontrollierten Abbrennen der Steppe. Wie ihnen erklärt wurde wird dies immer wieder teilweise gemacht um beim nächsten Regen einen besseren Grasnachwuchs zu erzielen.

Nach diesen Ereignissen verlief die weitere Reise gen Ngorongoro recht unspektakulär wenn auch sehr flott und holperig.

Am frühen Abend erreichte man das Ngorogoro Wildcamp, wo erst einmal eine warme, reinigende Dusche genommen werden konnte und man sich anschließend einem festlichen Bankett hingab.

 

Karatu, Samstag, 9. Juli 2016 – Country Lodge

Der Wecker unserer vier Tansania-Erkunder klingelte heute erbarmungslos um 5:30Uhr. Antanas, der Fahrer hatte angekündigt, dass man um 6:30Uhr aufbrachen müsse weil die Zeit im Krater sonst nichts ausreiche. Also war ein flottes Frühstück angesagt und halbwegs pünktlich startete dann auch die Fahrt ins Innere des Kraters, wo die grüne Kutsche gegen 8:00Uhr ankamen.

Am Kraterrand wurden die Besucher von einer eisigen Kälte empfangen, die es kaum möglich machte außerhalb des Autos zu sein. Ja, auf Deutsch gesagt, es war schweinekalt! Nichtsdestotrotz und in der Hoffnung, dass es am Grunde des Kraters (ca. 1000m tiefer) doch um einiges wärmer sein würde, startete man die Abfahrt. Diese Hoffnung wurde leider enttäuscht, denn der Wind blies so stark in das oben offene Gefährt, dass die ganze Fahrt, zumindest rein wettertechnisch, nicht zum größten Vergnügen wurde.

Aber natürlich diesen sich unsere wackeren Reisenden von etwas wie Kälte und Wind nicht beeindrucken; der allerbeste aller Guides brachte die Abenteuerhungrigen ziemlich direkt zum letzten der „BIG 5“, die in den vergangenen Tagen noch nicht gesichtet worden waren – Das schwarze Nashorn. Von diesem Exemplar gibt es noch genau 27 im Kraterinneren und 2 in der Serengeti. Aus Grund der Schüchternheit dieses Geschöpfes konnte es nur von Weitem beobachtet werden, aber das war auch völlig in Ordnung so! Man wollte das arme Tier ja nicht noch mehr stressen.

Kurz darauf konnte dann das Festmahl zweier Löwen bezeugt werden. Diese hatten sich ein Gnu zum Frühstück gejagt und  waren damit beschäftigt dieses auseinander zu nehmen. Doch dies konnten sie keineswegs ungestört tun; Hyänen und Schakale versuchten immer und immer wieder sich einen Teil der Beute zu erhaschen, was ihnen aber erst richtig gelang, als das Ehepaar Löwe sich vollends gesättigt vom Acker machte.

Anschließend konnten leider nur noch wenige solcher Sichtungen verzeichnet werden. Viele andere Reisende schwärmten von der Fülle, die der Krater (Unseco Weltnaturerbe) zu bieten hat. Unsere Reisenden scheinen an diesem Tag wohl etwas Pech gehabt zu haben, sie haben zwar quantitativ viele Tiere gesehen (Büffel, Gnus und Zebras) aber an der versprochenen Vielfältigkeit scheiterte es etwas. Im Grunde war die Enttäuschung aber nicht wirklich vorhanden, weil man ja bereits solch beeindruckende Tiere gesehen hatte.

Aufgrund der Aufenthaltserlaubnis im Park musste schon am frühen Nachmittag die Weiterreise angetreten werden und so erreichte man bereit um 14:30Uhr das Quartier der folgenden Nacht, welches sich als ziemlich luxuriös herausstellte. Franzi genehmigte sich eine kleine Erfrischung im Pool und anschließend verbrachten alle vier einen sehr entspannten Nachmittag, zur Abwechslung mal außerhalb des Autos. J

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