Sonntag, 31. Januar 2016

Neues und Informatives aus Siuyu

31.01.2016


Halli Hallöchen meine lieben Blog-Leser überall auf diesem Erdball ;-) – naja, zumindest auf noch zwei anderen Kontinenten ;-) :-D

Ich musste jetzt erst mal in meinem letzten Bericht lesen, was ich euch da so erzählt habe…ich bin schon wieder ein bisschen spät dran, der normale Arbeitsalltag hat uns in der Zwischenzeit eingeholt und das bringt unter anderem auch mit sich, dass Franzi nun mal ihren Mittagsschlaf braucht und dann einfach zu fast nichts mehr kommt ;-) Aber gut, das ist ja nicht weiter schlimm, ich habe Euch auf keinen Fall vergessen und bestimmt seid Ihr auch ganz neugierig, was ich so in den letzten Wochen erlebt habe.
Wie Ihr ja hier auch lesen konntet, habe ich letzte Woche meinen 19. Geburtstag gefeiert, das hat übrigens mein lieber Papa gepostet, der das Posten und Bilder hochladen für mich übernommen, weil unser Internet ja bekanntermaßen nicht grade zu Hochleistungen aufläuft, an dieser Stelle mal ein ganz herzliches Dankeschön Papa! Über meinen Geburtstag berichte ich aber heute nicht, ich versuche die Chronologie der Ereignisse ein bisschen einzuhalten und wie im letzten Bericht schon angekündigt, kommt heute ein Post zur Taufe am 28.12.:
Ich weiß ja nicht, wie firm Ihr mit den katholischen Feiertagen seid, ich war es eigentlich überhaupt nicht. Also am 28.12. wird der Unschuldigen Kinder gedacht, die Herodes hat töten lassen um zu verhindern, dass Jesus heranwachsen und wie die „Prophezeiungen“ sagen König über sein Volk werden kann. Ich hoffe, ich habe das jetzt in aller Kürze zumindest halbwegs richtig geschrieben ;-)

Auf jeden Fall soll dieser Tag ein Fest ganz zu Ehren der Kinder sein und hier wird an diesem Tag traditionell getauft. Diese Taufe mitzuerleben war schon ein ganz besonderes Erlebnis. Für mich hatte das Ganze eher den Charakter einer Massentaufe, nicht wirklich mit den Taufen der ein, zwei oder manchmal drei Kinder in unserer evangelischen Gemeinde in Emmendingen vergleichbar.
Die Messe wurde musikalisch von unserem Kinderchor gestaltet und die Predigt wurde weg gelassen. Die Lesungen hat der Priester gemeinsam mit einigen Kindern gemacht, diese Idee fand ich echt sehr gut. Dann kamen wir auch schon zur eigentlichen Taufe. Alle Eltern oder zumindest ein Elternteil und der Taufpate kamen mit dem Täufling nach vorne und versammelten sich um den Altar, der bei uns etwas erhöht steht und um den man dann von drei Seiten stehen kann.  Zu Beginn mussten die Eltern und Paten auch noch ein „Versprechen“ abgeben, das meine ich zumindest erkannt zu haben. So ähnlich wie bei uns, dass sie versprechen, das Kind christlich zu Erziehen und es auf seinem Weg zu begleiten. Dann haben die beiden Priester ihre erste Runde gemacht. Sie haben generell von zwei verschiedenen Seiten angefangen und soz. Kind für Kind aufeinander zugearbeitet. Erst wurden sie mit Öl gesalbt, dann kam die eigentlich Taufe, die dann relativ schlicht verlief. Jeder Priester hatte einen Wasserkrug und eine Plastikschüssel und ein Ministrant ist mit dem Wassereimer zum Nachfüllen hinterhergelaufen, man braucht ja schließlich doch eine ganze Menge Wasser für so viele Kinder ;) In der Runde nach der Taufe wurde der Kopf getrocknet und anschließend gab es eine Taufkerze. Ich hatte eigentlich gar nicht damit gerechnet und war so echt überrascht. Der letzte Schritt war dann noch die erneute Salbung der Täuflinge und ganz zum Schluss wurden die Eltern und Kinder gemeinsam gesegnet.
Anschließend ging es dann mit der Eucharistiefeier weiter.
Ein Monat zuvor war ich auch mal in einem evangelischen Gottesdienst, das mitzuerleben war auch toll denn in den Messen darf ich nicht an der Kommunion teilnehmen und fühle mich manchmal etwas ausgeschlossen. Ich habe jetzt aber mit unseren Priestern gesprochen und sie gefragt, ob ich statt der Kommunion einen Segen bekommen könnte und beide haben eingewilligt, sodass ich zumindest in unserer Communitymass am Mittwoch nicht mehr alleine in der Bank sitzen bleiben muss.

Aber zurück zum evangelischen Gottesdienst und der Taufe dort. Die evangelische Gemeinde scheint hier sehr klein zu sein und eine Kirche gibt es nicht. Die meisten Besucher waren die Schülerinnen aus der Schule. Der Gottesdienst mit Abendmahl und dann auch einer Pfarrerin findet hier auch nur ca. einmal im Monat in einem Klassenzimmer in der Grundschule statt. Es war ein kleiner Altar und ein Rednerpult aufgebaut. Wir Besucher saßen in den Schulbänken und haben dem Gottesdienst gelauscht. Ich hatte den Eindruck, dass es mehr Lesungen gibt als bei uns und von einer Andacht an einem Donnerstagnachmittag in der Schule habe ich gelernt, dass es ratsam ist, eine eigene Bibel mitzubringen. Im Zentrum des Gottesdienstes stand zufälligerweise auch hier die Taufe, allerdings nur von fünf Kindern. Auch hier kamen die Eltern und Paten alle auf einmal nach vorne, haben ihr versprechen abgelegt und dann haben sie gemeinsam das Vater Unser gebetet. Dann wurde getauft und schließlich nur die Mutter und das Kind gesegnet. Eine Taufkerze haben die Kinder nicht bekommen. Anschließend haben wir gemeinsam Abendmahl gefeiert und für mich war es wirklich schön, wieder einmal voll und ganz „dazu zu gehören“.
So, das war jetzt ein sehr religiös angehauchter Post, aber wir Ihr ja mitbekommen habt, mache ich MAZ und Religion und Glaube haben für mich hier nochmal eine ganz andere Bedeutung, als es vermutlich bei vielen von Euch der Fall ist.

Ich begrüße hiermit auch noch offiziell Deboras Solikreis auf meinem Blog, ich freue mich sehr, dass Euch die Bilder und Berichte zu gefallen scheinen ;-)
Ach ja, und natürlich bedanke ich mich bei allen, die hier immer wieder Interesse zeigen und vorbei schauen! Meine Mutter erzählt mir auch immer, dass sie von vielen Menschen angesprochen wird und darüber freue ich mich immer unheimlich!!! Es tut mir so gut zu wissen, dass sich so viele für unsere Arbeit und unser Leben hier interessieren. Ihr habt mich nun schon sehr weit getragen, bald sind wir bei der Hälfte…

Wenn euch etwas Bestimmtes interessiert und Ihr gerne etwas erfahren würdet, schreibt mir doch einfach eine Mail und denn werde ich hier berichten.
Nochmal zur Auffrischung meine eMail-Adresse : (maz.franziska.doerfel@posteo.de)
Ich bin Euch dankbar, wenn ihr mir Anregungen gebt, was Euch am meisten interessiert, ansonsten mache ich wie bisher weiter, von allem ein bisschen was und eben das, was für mich hier besonders und „berichtenswert“ ist.

Viele liebe Grüße ins winterliche Deutschland und mungu awabarikie! (Gott segne Euch!)
Eure Franzi

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