Halli Hallöchen meine lieben Blog-Leser überall auf diesem
Erdball ;-) – naja, zumindest auf noch zwei anderen Kontinenten ;-) :-D
Ich musste jetzt erst mal in meinem letzten Bericht lesen,
was ich euch da so erzählt habe…ich bin schon wieder ein bisschen spät dran,
der normale Arbeitsalltag hat uns in der Zwischenzeit eingeholt und das bringt
unter anderem auch mit sich, dass Franzi nun mal ihren Mittagsschlaf braucht
und dann einfach zu fast nichts mehr kommt ;-) Aber gut, das ist ja nicht weiter
schlimm, ich habe Euch auf keinen Fall vergessen und bestimmt seid Ihr auch
ganz neugierig, was ich so in den letzten Wochen erlebt habe.
Wie Ihr ja hier auch lesen konntet, habe ich letzte Woche
meinen 19. Geburtstag gefeiert, das hat übrigens mein lieber Papa gepostet, der
das Posten und Bilder hochladen für mich übernommen, weil unser Internet ja
bekanntermaßen nicht grade zu Hochleistungen aufläuft, an dieser Stelle mal ein
ganz herzliches Dankeschön Papa! Über meinen Geburtstag berichte ich aber heute
nicht, ich versuche die Chronologie der Ereignisse ein bisschen einzuhalten und
wie im letzten Bericht schon angekündigt, kommt heute ein Post zur Taufe am
28.12.:
Ich weiß ja nicht, wie firm Ihr mit den katholischen
Feiertagen seid, ich war es eigentlich überhaupt nicht. Also am 28.12. wird der
Unschuldigen Kinder gedacht, die Herodes hat töten lassen um zu verhindern,
dass Jesus heranwachsen und wie die „Prophezeiungen“ sagen König über sein Volk
werden kann. Ich hoffe, ich habe das jetzt in aller Kürze zumindest halbwegs
richtig geschrieben ;-)
Auf jeden Fall soll dieser Tag ein Fest ganz zu Ehren der
Kinder sein und hier wird an diesem Tag traditionell getauft. Diese Taufe
mitzuerleben war schon ein ganz besonderes Erlebnis. Für mich hatte das Ganze
eher den Charakter einer Massentaufe, nicht wirklich mit den Taufen der ein,
zwei oder manchmal drei Kinder in unserer evangelischen Gemeinde in Emmendingen
vergleichbar.
Die Messe wurde musikalisch von unserem Kinderchor gestaltet
und die Predigt wurde weg gelassen. Die Lesungen hat der Priester gemeinsam mit
einigen Kindern gemacht, diese Idee fand ich echt sehr gut. Dann kamen wir auch
schon zur eigentlichen Taufe. Alle Eltern oder zumindest ein Elternteil und der
Taufpate kamen mit dem Täufling nach vorne und versammelten sich um den Altar,
der bei uns etwas erhöht steht und um den man dann von drei Seiten stehen kann. Zu Beginn mussten die Eltern und Paten auch
noch ein „Versprechen“ abgeben, das meine ich zumindest erkannt zu haben. So
ähnlich wie bei uns, dass sie versprechen, das Kind christlich zu Erziehen und
es auf seinem Weg zu begleiten. Dann haben die beiden Priester ihre erste Runde
gemacht. Sie haben generell von zwei verschiedenen Seiten angefangen und soz.
Kind für Kind aufeinander zugearbeitet. Erst wurden sie mit Öl gesalbt, dann
kam die eigentlich Taufe, die dann relativ schlicht verlief. Jeder Priester
hatte einen Wasserkrug und eine Plastikschüssel und ein Ministrant ist mit dem
Wassereimer zum Nachfüllen hinterhergelaufen, man braucht ja schließlich doch
eine ganze Menge Wasser für so viele Kinder ;) In der Runde nach der Taufe
wurde der Kopf getrocknet und anschließend gab es eine Taufkerze. Ich hatte
eigentlich gar nicht damit gerechnet und war so echt überrascht. Der letzte
Schritt war dann noch die erneute Salbung der Täuflinge und ganz zum Schluss
wurden die Eltern und Kinder gemeinsam gesegnet.
Anschließend ging es dann mit der Eucharistiefeier weiter.
Ein Monat zuvor war ich auch mal in einem evangelischen
Gottesdienst, das mitzuerleben war auch toll denn in den Messen darf ich nicht
an der Kommunion teilnehmen und fühle mich manchmal etwas ausgeschlossen. Ich
habe jetzt aber mit unseren Priestern gesprochen und sie gefragt, ob ich statt
der Kommunion einen Segen bekommen könnte und beide haben eingewilligt, sodass
ich zumindest in unserer Communitymass am Mittwoch nicht mehr alleine in der
Bank sitzen bleiben muss.
Aber zurück zum evangelischen Gottesdienst und der Taufe
dort. Die evangelische Gemeinde scheint hier sehr klein zu sein und eine Kirche
gibt es nicht. Die meisten Besucher waren die Schülerinnen aus der Schule. Der
Gottesdienst mit Abendmahl und dann auch einer Pfarrerin findet hier auch nur
ca. einmal im Monat in einem Klassenzimmer in der Grundschule statt. Es war ein
kleiner Altar und ein Rednerpult aufgebaut. Wir Besucher saßen in den
Schulbänken und haben dem Gottesdienst gelauscht. Ich hatte den Eindruck, dass
es mehr Lesungen gibt als bei uns und von einer Andacht an einem
Donnerstagnachmittag in der Schule habe ich gelernt, dass es ratsam ist, eine
eigene Bibel mitzubringen. Im Zentrum des Gottesdienstes stand zufälligerweise
auch hier die Taufe, allerdings nur von fünf Kindern. Auch hier kamen die
Eltern und Paten alle auf einmal nach vorne, haben ihr versprechen abgelegt und
dann haben sie gemeinsam das Vater Unser gebetet. Dann wurde getauft und
schließlich nur die Mutter und das Kind gesegnet. Eine Taufkerze haben die
Kinder nicht bekommen. Anschließend haben wir gemeinsam Abendmahl gefeiert und
für mich war es wirklich schön, wieder einmal voll und ganz „dazu zu gehören“.
So, das war jetzt ein sehr religiös angehauchter Post, aber
wir Ihr ja mitbekommen habt, mache ich MAZ und Religion und Glaube haben für
mich hier nochmal eine ganz andere Bedeutung, als es vermutlich bei vielen von
Euch der Fall ist.
Ich begrüße hiermit auch noch offiziell Deboras Solikreis
auf meinem Blog, ich freue mich sehr, dass Euch die Bilder und Berichte zu
gefallen scheinen ;-)
Ach ja, und natürlich bedanke ich mich bei allen, die hier
immer wieder Interesse zeigen und vorbei schauen! Meine Mutter erzählt mir auch
immer, dass sie von vielen Menschen angesprochen wird und darüber freue ich
mich immer unheimlich!!! Es tut mir so gut zu wissen, dass sich so viele für
unsere Arbeit und unser Leben hier interessieren. Ihr habt mich nun schon sehr
weit getragen, bald sind wir bei der Hälfte…
Wenn euch etwas Bestimmtes interessiert und Ihr gerne etwas
erfahren würdet, schreibt mir doch einfach eine Mail und denn werde ich hier
berichten.
Ich bin Euch dankbar, wenn ihr mir Anregungen gebt, was Euch
am meisten interessiert, ansonsten mache ich wie bisher weiter, von allem ein
bisschen was und eben das, was für mich hier besonders und „berichtenswert“
ist.
Viele liebe Grüße ins winterliche Deutschland und mungu
awabarikie! (Gott segne Euch!)
Eure Franzi
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