Dienstag, 15. Dezember 2015

Ausflug zum See



Habari zenu mapendwa rafiki? – Wie geht es euch, meine lieben Freunde?

Bei uns ist gerade kurz nach 16:00 Uhr am Freitagnachmittag und ich sitze an meinem Schreibtisch mit meinen beiden angezündeten Kerzen. Draußen geht gefühlt gerade die Welt unter und es ist echt ziemlich dunkel in meinem Zimmer. Leider bringt der Regen auch regelmäßigeren Stromausfall wieder mit sich… Aber gut, so kann man sich wenigstens auch ein bisschen winterliche Stimmung einreden, nur dass die Form des Niederschlags nicht so ganz stimmt J
Jetzt aber genug des Beschwerens , denn ich freue mich immer sehr über Regentage und wir brauchen den Regen schließlich ganz dringend, in Anbetracht dessen, dass die Menschen ihre Felder nun bepflanzt haben und die Pflanzen  jetzt einfach wachsen müssen – Bewässern kann sein Feld hier natürlich niemand.
Ich wollte heute nun endlich von unserem Ausflug erzählen, den wir mit den Kindern vor nun wieder drei Wochen gemacht haben. Die Bilder von diesem findet Ihr in der Galerie, vielleicht habt ihr sie ja schon im Laufe der Woche entdeckt.
Also, wie gesagt, wir schreiben Samstag, den 21.11.2015. Eigentlich wollten wir ja den Bischof besuchen aber dieser hatte leider keine Zeit für uns, sodass wir uns nach einer anderen Örtlichkeit für unser Picknick umschauen mussten. Die Kinder hatten den Wunsch schon lange Zeit geäußert und auch Schwester Martha (die Schulleiterin von Pallotti) gefragt, ob sie den Minibus für das Picknick in der Stadt ausleihen könnten. Nachdem dann alles geregelt war und auch feststand, dass es an den See Kindayi gehen sollte, kamen fDebora und ich an besagtem Tag morgens gegen 10 Uhr ins Centre um die Kinder zu waschen, einzucremen und besonders schön anzuziehen.
Als das Essen fertig und die Kinder dann endlich startbereit waren kam der Minibus angefahren und das große Stapeln und Quetschen hatte begonnen. Mit diesem Bus sind wir auch schon nach Arusha gefahren und er ist eigentlich für 20-25 Leute ausgelegt, aber das hat nicht mal die Polizeikontrolle interessiert, als wir an dieser vorbei gekommen sind. Auf jeden Fall waren dann irgendwann die 50 Kinder, Sr. Rosy, Sr. Lilian, Sr. Maria, Sr. Florentina, Mwalimu (Lehrerin) Assenga, Mama Dani, Debora und ich, zusammen mit dem Fahrer und einer  Tonne Reis, zwei Eimern Bohnen, zwei Eimern Wasser, 68 Fläschchen Mangosaft und jeder Menge Kekse in diesem Bus. Platz für Rollstühle war natürlich nicht mehr, wir haben die Kinder einfach getragen. Nach ca. 30 Minuten Fahrt war ich dann doch erleichtert, als wir am See ankamen und ich meine Beine wieder bewegen konnte ;-) Das Wetter an diesem Tag war wirklich traumhaft; Sonnenschein und kaum ein Wölkchen am Himmel. Wir begannen recht schnell das Essen an die Kinder zu verteilen und nachdem sie alle die besonderen Bohnen genossen hatten, sind auch alle in den kleinen Schatten des Busses geflohen, da die Mittagssonne doch ziemlich runtergebrannt hat (ich habe es nicht wirklich ausgehalten). Nach dem Essen haben sich dann auch die ersten aufgemacht, um den Strand und das Wasser zu erkunden. Ganz nah an unserem Essenplatz haben auch Leute Fische gefangen und nachdem wir alle gegessen hatten, haben wir auch ihnen und besonders den Kindern dort etwas zu Essen gegeben.
Mit der Zeit haben sich dann immer mehr Kinder ans Wasser getraut und sind am Rand entlang gelaufen oder haben im Sand gespielt. Man konnte in ihren Gesichtern einfach lesen, wie glücklich sie waren und das hat auch mich sehr, sehr glücklich, zufrieden und dankbar gemacht! Solch einen Ausflug gab es in der achtjährigen Geschichte des Centres noch nie und die Kinder haben die ganze Zeit bis zu ihrem Abschied vor den Ferien davon gesprochen! Ich glaube, dass es für sehr viele das erste Mal war, dass sie überhaupt an solch einem See waren und so viel Wasser  gesehen haben.
Nach 3 ½ wunderschönen und unbeschwerten stunden haben wir dann die Heimreise angetreten.
Zurück im Centre war ich dann auch ziemlich erschöpft aber wirklich glücklich und zufrieden und die Kinder haben Father Tom und den Müttern ganz aufgeregt erzählt was sie erlebt hatten.
Debora und  ich haben uns dann anschließend noch einen schönen Abend zu zweit gemacht und den Tag so gemütlich ausklingen lassen. J

Sooo, das war der Beitrag zum dritten Advent! Ich hoffe sehr, dass Ihr die Adventszeit ein klein wenig genießen könnt, um Euch ein bisschen auf Weihnachten vorzubereiten. Die Kinder sind am 25.11. nach Hause gefahren und seither haben wir ein sehr entspanntes Leben. Wir gehen zwar an vier Tagen pro Woche arbeiten, aber ohne Kinder ist es natürlich viel ruhiger und auch wesentlich weniger anstrengend. Am Montag verreisen wir für eine Woche, aber was wir da dann erleben und sehen werden, bekommt ihr von mir dann zu Weihnachten geschenkt.
Ganz viele liebe Grüße aus dem immer noch strömenden Regen. Leider musste ich gerade feststellen, dass unser Gemüsebeet unter Wasser steht und unsere Gurken und Karotten gerade Schwimmen lernen… da muss ich morgen auf jeden Fall noch einen Gartentag einlegen, wenn sie bis dahin nicht schon ertrunken sind… :-/ Ich lasse Euch mal ein paar Bilder zukommen, wir hier alles in Sturzbächen durch die Gegend fließt…

Alles, alles Liebe, viele gute Gedanken und tausend Dank für die großartige Unterstützung, die Ihr mir zuteilwerden lasst!
Munguawabarikie! (Gott segne Euch)

Eure Franzi J

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