Zur Zeitbeginne ich um 8:00 Uhr im Centre;
vorher gehe ich zwei bis drei Mal pro Woche morgens zur Messe und frühstücke
dann gemeinsam mit den Schwestern. Wenn
ich im Centre ankomme, frühstücken die Kinder manchmal schon, wenn nicht, helfe
ich das Essen (meistens Porridge, Ugali oder Reis) und Tee zu verteilen. So
gegen 8:20 Uhr machen wir, das heißt eine Mutter (Mama Priska) und ich, uns mit
den Kindern auf den Weg zur Grundschule. Wenn alles gut läuft und nicht gerade
eine besondere Sitzung ansteht, werden wir dort auch schon von den Lehrern erwartet.
In meiner ersten Woche war das nicht immer der Fall und so haben Mama Priska
und ich uns dann um die Kinder gekümmert, sie ein bisschen unterrichtet und mit
ihnen gespielt.
Um 11:30 Uhr gehen wir dann wieder zurück ins
Centre, wo einige der Kinder ihre festen Aufgaben haben, die sie bis zum
Mittagessen um 13:00 Uhr erledigt haben müssen, z.B.: helfen, die Wäsche
aufzuhängen, Geschirr waschen, Fegen – was eben so anfällt. In dieser Zeit
helfe ich, wo ich gerade gebraucht werde; mal in der Küche, mal Wasser holen,
den Aufenthaltsraum sauber machen bzw. das Ganze überwachen und dann
schließlich beim Essen verteilen.
Kurz nach 13:00 Uhr ist dann auch für uns
Mittagspause. Wir gehen immer ins Kloster zum Mittagessen und anschließend
ruhen wir uns ein bisschen vom Vormittag aus, was immer ziemlich nötig ist,
denn, auch wenn man es nicht denkt, die Arbeit kann schon ganz schön
anstrengend sein, da die Kinder wirklich nach hoher Aufmerksamkeit verlangen.
Für mich geht es dann um 15:30 Uhr wieder
weiter; ich arbeite in der Bibliothek der PallottiSecondary School (auf deren
Gelände leben wir; es gibt Häuser für die Lehrer und ihre Familien und wir
haben auch ein solches). Hier können
auch sehr unterschiedliche Aufgaben anfallen; bisher habe ich neue Bücher registriert
und alte repariert, was hier leider immer sein muss, denn die Mädchen schätzen
den Wert von Büchern nicht, weil sie es von zu Hause nicht anders kennen.
Natürlich überwache ich auch das ganze Geschehen während die Mädchen da sind
und nehme die Bücher entgegen, wenn sie zurück gebracht werden. Seit nun einer
Woche geben Schwester Rosemarie und ich Englischnachhilfe für sechs
Schülerinnen, die große Schwierigkeiten haben und deren Verbleib an der Schule
auf dem Spiel steht. Ihnen zu helfen ist
echt nicht ganz einfach, denn wenn ich etwas erkläre, verstehen sie es oft
nicht. Sie haben jetzt zehn Tage Ferien, mussten aber in der Schule bleiben und
haben jetzt zwei Mal am Tag mit uns Englisch. Ich hoffe wirklich sehr für diese
Mädchen, dass sie ihre Prüfung schaffen , denn einige von ihnen möchten auch
gerne Schwester werden.
Nachdem wir die Bücherei um 17:30 Uhr
geschlossen haben, gehen Schwester Rosemarie und ich gemeinsam zum Abendgebet.
Ich persönlich finde diese halbe Stunde Gebetszeit wirklich sehr, sehr gut. Man
kann sich bewusst machen, was man an diesem Tag erlebt und bewältigt hat und
auch seine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen. Natürlich komme ich auch immer zur
Ruhe und bete für diejenigen, die im Moment nicht bei mir sind oder die vor
besonderen Herausforderungen stehen.
Schließlich essen wir dann noch gemeinsam zu
Abend, machen die Küche und dann gehen wir zurück in unser Häuschen. Seit
letzter Woche verbringen wir zwei Abende pro Woche bei den Kandidatinnen und
Postulantinnen, also den jungen Frauen, die auch Schwestern werden möchten (das
sind die beiden Stufen vor dem Noviziat). Mit ihnen Zeit zu verbringen ist auch
eine wirkliche Bereicherung und auch nochmal anders als mit den Schwestern, vom
Alter her sind wir einfach ziemlich nah zusammen.
Montag, Dienstag und Donnerstag verlaufen nach
diesem Muster; Mittwoch und Sonntag sind unsere freien Tage. Am Freitag gehen
die Kinder nicht zur Schule, stattdessen verbringen wir dann Zeit auf dem
Spielplatz. Samstags unterrichten Debora und ich zwei bis drei kleine Gruppen
unterschiedlicher Fähigkeiten, das macht auch ziemlich viel Spaß, ist aber auch
anstrengend. Aber nähere Berichte dazu, gibt es dann spaeter ;-)
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